Die Verbrennung des Mitgefühls - Teil 2

Involvierte Spielfiguren.

 

Adolf Hitler und der Nationalsozialismus nahmen mit den rassistischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts auch die mit dem Ausdruck „Arier“ verbundenen Vorstellungen auf und radikalisierten sie.[33] Hitlers Mein Kampf stellt die angeblich allein kulturbringenden, aber fortwährend von Rassenmischung bedrohten Arier der als parasitär verstandenen jüdischen Rasse gegenüber, welche allein materialistisch orientiert sei und die Arier – und damit die gesamte Welt, da allein Arier kulturschaffend wären – tödlich bedrohe.[34] Im nationalsozialistischen Sprachgebrauch war das Wort das Antonym von „Jude“. Seit 1935 wurde „arisch“ jedoch nicht mehr als amtlicher Rechtsbegriff verwendet. An die Stelle des in dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums verwendeten Ausdrucks „Arier“[35] trat die in den Nürnberger Gesetzen (September 1935) gebrauchte Formulierung „Person deutschen oder artverwandten Blutes“,[36] die nach einem Runderlass vom 26. November 1935 durch den Ausdruck „deutschblütig“ ersetzt wurde. Für den Zugang zu bestimmten Berufen und von Mitgliedern der NSDAP wie der SS wurde ein sogenannter Ariernachweis verlangt.

Wer flüsterte Hitler mein Kampf ins Ohr? Wer brachte das Deutungsraster blond, blauäugig, arisch ins Spiel?

Hier ein loser Abspann von beteiligten Figuren:

Pater Bernhard Stempfle

Karl Haushofer

Rudolf Heß  + Frau

Stempfle habe gemeinsam mit Elsa Bruckmann ...........

Elsa Bruckmann und Hugo Bruckmann

Mit einer Autorenlesung Houston Stewart Chamberlains aus seinem antisemitischen Buch 

Die Grundlagen des XIX. Jahrhunderts 

eröffnete Elsa Bruckmann am 26. Januar 1899 ihren Münchner Salon.

 

Seinfeldt reiht Stempfle (neben Ilse Hess und Adolf Müller) in den Kreis der Personen ein,

die Hitler editorische Hilfe bei der Redigierung seines Buches geleistet hätten.

Pater Bernhard Rudolf Stempfle OSH (* 17. April 1882 in München[1]; † 1. Juli 1934 im KZ Dachau bei München) (Pseudonyme: Redivivus; Spectator Germaniae)[2] war ein deutscher Ordensmann, Theologe und Publizist. Er wurde vor allem bekannt als Herausgeber der antisemitischen Zeitung Miesbacher Anzeiger. In der Forschung wird zum Teil angenommen, dass er ein wichtiger Mitarbeiter an Adolf Hitlers Buch Mein Kampf war.

Stempfle trat als junger Mann in den katholischen Orden der Armen Eremiten des Heiligen Hieronymus ein.[3] Die ihm in der Literatur häufig zugeschriebene Mitgliedschaft im Jesuiten-Orden[4] ist demgegenüber, wie Lapomarda gezeigt hat, ein Irrtum der betreffenden Autoren,[5] der auch schon Zeitgenossen Stempfles häufig unterlief und über den Stempfle sich, Plöckinger zufolge, „gerne lustig machte“.[6] Wegen Mitgliedermangels wurde der Hieronymiten-Orden später aufgelöst. Stempfle selbst trug etwa ab 1923 keine Ordenstracht mehr und übte keine priesterlichen Funktionen mehr aus, wurde aber von Vertrauten und Bekannten weiterhin als „Pater Stempfle“ bezeichnet. Auch in der Literatur figuriert Stempfle aus diesem Grund häufig noch als Pater, wenn von den Jahren 1923 bis 1934 die Rede ist, für die dieser Titel streng genommen nicht mehr zutrifft. Helmut Heiber bezeichnet ihn sogar – als einziger Autor und wahrscheinlich fälschlich – als Prälaten.

 

Hieronymiten     -  Siehe Stempfle im kath. Orden

Wappen der Hieronymiten von Segovia. Der Löwe und der Kardinalshut sind Attribute des hl. Hieronymus.
Hieronymiten (auch Hieronymianer, Eremiten des heiligen Hieronymus) sind Mitglieder einer römisch-katholischen Ordensgemeinschaft, die unter dem Patrozinium des hl. Hieronymus steht. Es handelt sich um einen iberischen Orden, der hauptsächlich in Spanien und Portugal Klöster gründete. Der Orden benutzt das Ordenskürzel OSH.

Elsa Bruckmann geb. Prinzessin Cantacuzène (* 23. Februar 1865 in Gmunden; † 7. Juni 1946 in Garmisch-Partenkirchen) war eine Münchner Salonnière und Unterstützerin Adolf Hitlers.

Die Tochter des königlich-bayerischen Ulanenoffiziers Fürst Theodor Cantacuzène (1841–1895) aus dem alten byzantinischen Adelsgeschlecht Kantakuzenos (Zweig Cantacuzino) lernte 1893 den jungen Hugo von Hofmannsthal kennen, mit dem sich eine schwärmerische, aber letztlich unglückliche Beziehung entwickelte.[1]

1898 heiratete sie den Münchner Verleger Hugo Bruckmann (1863–1941).
Mit einer Autorenlesung Houston Stewart Chamberlains aus seinem antisemitischen Buch 

Die Grundlagen des XIX. Jahrhunderts 

eröffnete Elsa Bruckmann am 26. Januar 1899 ihren Münchner Salon, der sich zu einem wichtigen Treffpunkt gesellschaftlich einflussreicher Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst entwickelte und den sie bis zum Tod ihres Ehemannes im Jahr 1941 führte.[2] Die Treffen fanden immer freitags statt, zunächst am Sitz des Bruckmann Verlages in der Nymphenburger Straße 86, ab 1908 im Prinz-Georg-Palais am Karolinenplatz 5 und ab 1931 in der Leopoldstraße 10.[3] Zu den Gästen zählten Wissenschaftler wie Norbert von Hellingrath, Rudolf Kassner, Adolf Furtwängler, Heinrich Wölfflin und die Architekten Rudolf Alexander Schröder, Richard Riemerschmid und Paul Ludwig Troost, Wirtschaftsführer wie Emil Kirdorf und Schriftsteller wie Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Stefan George nebst Mitgliedern des George-Kreises wie Alfred Schuler und Ludwig Klages. Hier lernte sie auch Maria Gundrum kennen[4]. Obwohl Elsa Bruckmann schon früh deutschnational und antisemitisch eingestellt war, verkehrten in ihrem Salon in den ersten zwei Jahrzehnten seines Bestehens auch Reformer und Linksliberale wie Harry Graf Kessler und Intellektuelle, die später wegen ihrer jüdischen Abstammung verfolgt wurden wie der ebenfalls zum George-Kreis zählende Karl Wolfskehl.[2] Thomas Mann dürfte gelegentlicher Gast im Salon Bruckmann gewesen sein.

Hugo Bruckmann (* 13. Oktober 1863 in München; † 3. September 1941 ebenda) war ein deutscher Verleger.
Er war der jüngste Sohn des Verlegers Friedrich Bruckmann. Mit seinem Bruder Alphons Bruckmann war er nach dem Tod des Vaters 1898 Inhaber der väterlichen F. Bruckmann KAG in München. 1898 heiratete er Elsa, eine gebürtige Prinzessin Cantacuzène (1865–1946).[1]
Bruckmann gründete 1897 in Paris gemeinsam mit Julius Meier-Graefe die Zeitschrift ‘Dekorative Kunst’. Ihr redaktioneller Sitz war an der Rue Pergolése 37. Nach einem Jahr wagten sie eine Ausgabe in französischer Sprache zu publizieren. Diese erschien erstmals im Oktober 1899 unter dem Titel ‘L'Art Décoratif’ und enthält Abbildungen von fast allen wesentlichen Arbeiten, die Henry van de Velde bis dahin geschaffen hatte.

Das Ehepaar gehörte von Anfang an der nationalsozialistischen Bewegung an, wofür auch die niedrigen Parteinummern 91, bzw. 92 („Parteigenossin, Mitglied No. 92“) sprechen.[1] Daneben gehörten beide zu den einflussreichen Förderern Adolf Hitlers; sie halfen mit, ihn in der gehobenen Gesellschaft Münchens salonfähig zu machen.
Beide waren ab 1928 öffentliche Förderer der Nationalsozialistischen Gesellschaft für deutsche Kultur. Seit dem Jahr 1930 gehörte Hugo Bruckmann dem Vorstand des von Alfred Rosenberg gegründeten Kampfbundes für deutsche Kultur an. Von 1932 bis zu seinem Tod war Bruckmann als Abgeordneter der NSDAP Reichstagsmitglied.[2]

 

Houston Stewart Chamberlain (* 9. September 1855 in Portsmouth, England; † 9. Januar 1927 in Bayreuth) war ein englisch-deutscher französisch- und deutschsprachiger Schriftsteller, Verfasser zahlreicher populärwissenschaftlicher Werke, unter anderem zu Richard Wagner, Immanuel Kant und Johann Wolfgang von Goethe, mit pangermanischer und antisemitischer Einstellung. Sein bekanntestes Werk sind Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts (1899), das zu einem Standardwerk des rassistischen und ideologischen Antisemitismus in Deutschland avancierte.

 

Kindheit und Jugend (1855–1878)
Houston Stewart Chamberlain wurde in Portsmouth im Stadtteil Southsea geboren und entstammte einer wohlhabenden Adelsfamilie. Chamberlains Mutter starb bald nach seiner Geburt. Chamberlain und sein Vater, Konteradmiral William Charles Chamberlain blieben sich zeit ihres Lebens fremd, was vor allem daran lag, dass Chamberlain und seine Brüder die nächsten zehn Jahre in Versailles bei der Großmutter und einer Tante verbrachten und ihren Vater kaum zu Gesicht bekamen. Sein älterer Bruder Basil Hall Chamberlain war Japanologe und Professor an der Kaiserlichen Universität Tokio. Mit dem Politiker Neville Chamberlain ist er nicht näher verwandt.
1866 kehrte Chamberlain nach England zurück, da es der Vater nicht gern sah, dass sich sein Sohn immer mehr von seinem Heimatland entfremdete und besser Französisch als Englisch zu sprechen begann. In der neuen Schule kam der scheue und sensible Junge nicht zurecht und war ständigen Anfeindungen seiner Mitschüler ausgesetzt. Dieses Gefühl des Fremdseins im eigenen Land – bereits in frühester Jugend entwickelt, begünstigte später seine Hinwendung zum Deutschtum. 1869 kehrte er aufgrund gesundheitlicher Probleme nach Frankreich zurück und verbrachte zusammen mit seiner Tante die nächsten neun Jahre auf Reisen durch Europa.
Den wohl wichtigsten Einfluss auf Chamberlains neu erwachte Liebe zum Deutschtum hatte der deutsche Theologiestudent und spätere Pastor der deutschen evangelischen Gemeinde in San Remo Otto Kuntze. Er half dem gesundheitlich angeschlagenen, aber sehr interessierten Knaben, seine Studien zu ordnen, und förderte sein Interesse an Shakespeare und den Naturstudien. Chamberlain selbst begann, angeregt durch Kuntzes Deutschunterricht, sich neben französischen Klassikern vermehrt mit deutscher Literatur zu beschäftigen. Goethe, Schiller und Kant zählten zu seinen Lieblingsautoren.
1873 musste Chamberlain auf Druck seines Vaters nach England zurückkehren, da sich dieser für seinen Sohn eine Karriere in der britischen Armee erhoffte. Da das raue englische Klima für Chamberlains Gesundheit abträglich war und dieser keinerlei Ambitionen für die Vorstellungen seines Vaters aufbrachte, durfte er nach Frankreich zurückgehen. Er wurde mit einer jährlichen Leibrente bedacht, die ihm ein relativ unabhängiges Leben außerhalb des Einflussbereiches seiner Familie ermöglichte. Während eines Aufenthaltes im schweizerischen Aarmühle, 1891 in Interlaken umbenannt, lernte er durch Leutnant Reinhold von Twardowski (1851–1933) den renommierten Juristen Oscar Borchardt (1845–1917) kennen.[1] Chamberlain schreibt in seinen Lebenserinnerungen Lebenswege meines Denkens über Borchardt: „Es würde mir schwer fallen, wollte ich alle Keime zu zukünftiger Bildung aufzählen, die ich diesem Freunde verdanke“. Dass Borchardt aus einer jüdischen Familie stammte, wird ihm wohl verborgen geblieben sein. Im Winter 1874 lernte Chamberlain in Cannes seine spätere erste Frau Anna Horst kennen. 1878, nach dem Tod seines Vaters, heirateten die beiden und reisten mehrere Monate lang durch Europa, bis sie sich 1879 in Genf niederließen und Chamberlain mit dem Studium der Naturwissenschaften an der Universität Genf begann.

Vater von Chamberlain
William Charles Chamberlain

William Charles Chamberlain (* 21. April 1818; † 27. Februar 1878[1] in Brighton, Sussex) war ein britischer Rear Admiral.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
William Charles Chamberlain wurde 1818 als ältester Sohn und drittes Kind des Diplomaten Henry Chamberlain und dessen zweiter Frau Anne Eugenia (geborene Morgan) geboren. Neben seinen beiden älteren Schwestern hatte er noch vier jüngere Brüder, unter anderem Neville Bowles Chamberlain und Crawford Chamberlain, sowie drei ältere Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters.[2]
Im Juni 1831 trat er in die Royal Navy ein.

 

Der Opa von Chamberlain
Henry Chamberlain, 1. Baronet

Sir Henry Chamberlain
Henry Orland Chamberlain, 1. Baronet (* 20. September 1773 in St. Marylebone, London;[1][2] † 31. Juli 1829 im Regent’s Park, London[3]) war ein britischer Diplomat, Generalkonsul in Portugal und Charge d’Affaires in Brasilien. Er wurde am 22. Februar 1828 zum Baronet erhoben.[3]

Chamberlain wurde in London geboren und war der uneheliche Sohn des Politikers Henry Fane eines Grafen von Westmoreland und Enkel von Thomas Fane, 8. Earl of Westmorland.[4] Der Name und Stand seiner Mutter sind unbekannt. Er wurde als angeblich ferner Verwandter mit seinen Stiefgeschwistern im Hause seines Vaters erzogen. Als junger Mann verliebte er sich in eine der Töchter seines Vaters, so dass dieser ihm seine Abstammung preisgab, woraufhin Chamberlain das Haus verließ und sich in der nächstgelegenen Hafenstadt auf einem der auslaufenden Schiffe verdingte. So gelangte er zunächst nach Portugal,[5] wo er eine Anstellung in der Postverwaltung annahm. Später wurde er in den englischen Konsulatsdienst aufgenommen und anschließend in diplomatischen Dienst gestellt. Er übersiedelte nach Rio de Janeiro, wo er als Generalkonsul für Südamerika eingesetzt war, ehe er zu einem diplomatischen chargé d’affaires ernannt wurde. Für seine Verdienste um den Abschluss eines Handelsvertrages zwischen England und Brasilien wurde ihm schließlich der erbliche Titel eines Baronet verliehen. 1829 wurde er zum außerordentlichen bevollmächtigten Gesandten in Portugal ernannt. Er weilte zu dieser Zeit in London und litt an einer zunächst unscheinbaren Verletzung, die sich jedoch durch seine Zuckerkrankheit verschlimmerte und am 31. Juli 1829 zum Tode führte.[2]

Earl of Westmorland ist ein erblicher britischer Adelstitel, der zweimal in der Peerage of England geschaffen wurde.

Verleihungen und weitere Titel
Erstmals wurde der Titel am 29. September 1397 Ralph Neville, 4. Baron Neville verliehen. Bereits 1388 hatte er den am 24. Juni 1295 geschaffenen Titel Baron Neville de Raby geerbt. Der Titel wurde dem 6. Earl 1571 wegen Hochverrats aberkannt und seine Güter einschließlich Raby Castle bei Staindrop im County Durham wurde konfisziert, nachdem er sich 1569/70 an einem erfolglosen katholischen Aufstand (Rising of the North) beteiligt hatte.
In zweiter Verleihung wurde der Titel am 29. Dezember 1624 für Sir Francis Fane neu geschaffen, zusammen mit dem nachgeordneten Titel Baron Burghersh, of Burghersh in the County of Sussex. Über seine Mutter war er ein Nachfahre des letzten Earls erster Verleihung. 1626 erbte er von seiner Mutter auch den 1264 geschaffenen Titel 4. Baron le Despencer, der nach dem Tod des 7. Earls zunächst in Abeyance und später an eine andere Linie der Familie fiel.

 

Chamberlain vollendete das über 1200-seitige, in zwei Hälften geteilte Werk in nur 19 Monaten und widmete es Julius Wiesner.[1] Das Buch enthält zahlreiche Zitate und Anspielungen auf Autoren aus dem Umfeld der im 19. Jahrhundert beliebten Rassentheorien, unter anderem wird auch Gobineau und sein Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen erwähnt.[2]
Als Grundgedanke führt der Autor aus, dass die westliche Zivilisation unter dem starken Einfluss der germanischen Völker entstanden sei. Obwohl Chamberlain zur Kenntnis nimmt, dass „von verschiedenen Seiten die Existenz einer arischen Rasse in Frage gezogen wird“,[3] ist er persönlich davon überzeugt, dass alle Europäer – nicht nur Deutsche, sondern auch Kelten, Slawen, Griechen und Latiner – der „arischen Rasse“ angehören, einem Erben der alten proto-indogermanischen Kultur. Die Germanen bzw. Nordländer, durch „Fleiß und Unternehmungsgeist“ gekennzeichnet,[4] stünden demnach an der Spitze dieser Rasse und somit aller anderen Rassen. Fast die Hälfte seiner Grundlagen widmet Chamberlain dem Studium der Antike, wobei Griechenland mit seiner Bedeutung für Philosophie und Kunst, Rom als Begründer von Gesetz und Reichsgedanken sowie die Juden in langatmigen Ausführungen in völkischem Sinne neu interpretiert werden. Dabei werden die alten Griechen und Römer mit den Germanen bzw. der weltbeherrschenden „arischen Rasse“ gleichgesetzt, denen die Juden als negatives Gegenbild gegenübergestellt werden.[5]
Arier und Juden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ohne den bei Nietzsche auftretenden Begriff „Übermensch“ oder den nationalsozialistischen Gegenbegriff „Untermensch“ zu verwenden und ohne selbst zur Vernichtung der Juden aufzurufen, präsentiert Chamberlain „den Juden“ als negatives Gegenbild zum verklärten Deutschtum.[6] Auf zahlreichen Seiten finden sich ausgedehnte, pseudowissenschaftliche Ausführungen über Schädel- und Nasenformen, insbesondere die „Judennase“ bei Amoritern, Kanaanitern, Syrern und Juden.[7] Es wird geschildert, „dass Kinder, die noch keine Ahnung haben, was ein ‚Jude‘ ist, noch dass es überhaupt so etwas gibt, zu heulen anheben, sobald ein echter Rassenjude oder eine Jüdin in ihre Nähe tritt!“[8] Der „moderne Jude“ erscheint als „Produkt einer Mischung“[9] zwischen Hethitern, einem Stamm des „Homo syriacus“,[10] und dem „wahren Semiten“, d. h. dem arabischen Beduinen. Jesus Christus habe zwar der jüdischen Religion angehört, entstamme jedoch wahrscheinlich nicht dem jüdischen Volk.[11] Chamberlain gesteht gewissen Juden „Adel im vollsten Sinne des Wortes“ zu.[12] Auch der Widmungsträger Julius Wiesner, Rektor der Universität Wien, war jüdisch.[13] Gleichzeitig betonen Die Grundlagen jedoch die Unfähigkeit der Juden bzw. Semiten zu staatlichem Aufbau und ihre Unterlegenheit gegenüber der arischen Rasse.
„Gewisse Anthropologen hatten uns belehren wollen, alle Menschenrassen seien gleichbegabt; wir wiesen auf das Buch der Geschichte hin und antworteten: das lügt ihr! [...] Körperlich und seelisch ragen die Arier unter allen Menschen empor; darum sind sie von Rechts wegen die Herren der Welt. [...] Erzählen uns nicht alle Historiker, dass die Semiten und Halbsemiten trotz ihrer grossen Intelligenz niemals einen dauernden Staat zu bilden vermochten, und zwar weil stets Jeder die ganze Macht an sich zu reissen bestrebt war, somit zeigend, dass sie nur Despotie und Anarchie, die beiden Gegensätze der Freiheit, Befähgung besassen?“
– H. S. Chamberlain[14]



Karl Ernst Haushofer (* 27. August 1869 in München; † 10. März 1946 auf dem Hartschimmel-Hof bei Pähl am Ammersee) war ein deutscher Offizier, Geograph und ein bekannter Vertreter der Geopolitik.

Karl Haushofer war der älteste Sohn des Münchener Professors für Nationalökonomie Max Haushofer Jr. (1840–1907) und seiner Frau Adele Fraas (1844–1872). Zur Familie gehörten noch die Geschwister Marie (1871–1940) und Alfred (1872–1943). Nach dem Tod der Mutter 1872 übernahm die Großmutter Adele Fraas (1819–1889) die Erziehung der Kinder. Nach Absolvierung des humanistischen Gymnasiums trat Karl Haushofer 1887 zunächst als Einjährig-Freiwilliger in das 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“ der Bayerischen Armee ein. Im Jahr darauf wurde er Dreijährig-Freiwilliger und Offiziers-Aspirant. Er erhielt eine hervorragende Beurteilung. Nach dem Besuch der Kriegsschule folgte 1889 seine Beförderung zum Sekondeleutnant. Von 1890 bis 1892 absolvierte er die Artillerie- und Ingenieurschule. Daran schloss sich 1895 der Besuch der Bayrischen Kriegsakademie an.
In dieser Zeit lernte er Martha Mayer-Doss (1877–1946) kennen, Tochter eines 1882 vom Judentum zum Katholizismus übergetretenen Tabakfabrikanten aus Mannheim, die er 1896 in der Wallfahrtskirche St. Anton oberhalb von Partenkirchen heiratete. Die 19-jährige Braut war sehr sprachbegabt, beherrschte Englisch und Französisch, und hatte großes Interesse an politischen Fragen, frauenrechtlichen Themen und dem aktuellen Geschehen um sie herum. Das stand etwas im Gegensatz zu Karl Haushofers Vorstellungen, aber er duldete es. Aus der Ehe gingen die Söhne Albrecht (1903–1945) und Heinz (1906–1988) hervor.



Familie, Kindheit und Jugend


Fritz Heß, der Vater von Rudolf Heß
Die Familie Heß stammte aus Böhmen. Sie ließ sich in den 1760er-Jahren im oberfränkischen Wunsiedel nieder, wo Peter Heß eine Tradition als Schuhmacher begründete. Johann Christian Heß, der Großvater von Rudolf Heß, ging 1849 nach Triest und heiratete 1861 Margaretha Bühler, die Tochter eines Schweizer Konsuls. Nach der Geburt von Johann Fritz Heß, dem Vater von Rudolf Heß, siedelte die Familie ins ägyptische Alexandria über. Johann Christian Heß gründete die Importfirma Heß & Co., die im Jahr 1888, als Johann Fritz Heß die Firma übernahm, zu den führenden Handelshäusern der Stadt gehörte.[1]
Rudolf Heß wurde am 26. April 1894 in Ibrahimieh, einem Vorort von Alexandria, geboren.[2] Seine Mutter Klara (geb. Münch) entstammte ebenfalls einer fränkischen Kaufmannsfamilie.
Er wuchs in Alexandria in der deutschsprachigen Gemeinschaft der Stadt auf und hatte wenig Kontakt mit den Einheimischen oder den Briten, die Ägypten als Kolonialmacht verwalteten. Daher lernte er auch kein Englisch. Er besuchte nur kurzzeitig die Deutsche Schule und wurde dann zusammen mit seinem Bruder Alfred vom deutschen Hauslehrer Rudolf Haffner unterrichtet. Heß’ Vater war sehr autoritär und bei seinen Kindern gefürchtet.[3]
1908 wurde er zu seiner Gymnasialausbildung in ein evangelisches Internat, die Otto-Kühne-Schule in Bad Godesberg bei Bonn, geschickt und kehrte nie wieder nach Ägypten zurück. Seine Lehrer bescheinigten ihm ein Interesse an Astronomie, Physik und Mathematik. Nach dem Abitur an der École Supérieure de Commerce in Neuchâtel (Schweiz) begann er eine kaufmännische Ausbildung in Hamburg, zu der ihn sein Vater gezwungen hatte.[4]

Kindheit und Elternhaus
Ilse Pröhl stammte aus einer nationalkonservativen Familie. Sie war eine von drei Töchtern des wohlhabenden Mediziners und Arztes Friedrich Pröhl († 13. März 1920) aus Hannover und dessen Frau Elsa, geb. Meineke. Der Vater wurde während des Kapp-Putsches getötet. Die Mutter heiratete dann den Porträtmaler Carl Horn, der in Bremen Direktor der Kunstakademie war. Ilse Pröhls Schwestern hießen Ingeborg und Irmgard, wobei letztere den bekannten Heldentenor Paul Beinert heiratete.

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Während der Inhaftierung von Hitler und Heß in der Justizvollzugsanstalt Landsberg holte die in München lebende Ilse die handschriftlichen Manuskripte ihres Mannes – Hitler hatte Heß in der Haft Mein Kampf diktiert – per Fahrrad ab, um sie in München auf einer Erika-Schreibmaschine abzutippen. Sie trug somit zur Veröffentlichung dieses Buches bei.

 

 Hinweis:

Um 2000 bis 1500 v. Chr. soll der indische Zweig (Indo-Arier) der „Arier“ (आर्य), dessen Sprache Vedisch war, nach Nordwestindien eingewandert sein.[8] Die iranischen „Arier“, die zu den Vorfahren der heutigen iranischen Völker wurden, wanderten im 11. bis 10. Jahrhundert v. Chr. in die heutigen Länder Afghanistan, Iran und Tadschikistan ein.[9] Aus dem Volksnamen entstand der avestische Ländername airy-nam (heute „Iran“).[10]

 

P.S. Schaut Euch bitte die aktuellen PR_Fotos von den Bayreuther Festspielen an. Dort versammelt sich die maßgebliche Prominenz.

 

Ich frage mich wieder und wieder, warum ich wiederholt dreckige Wäsche wasche. Bin ich etwa von Haus aus krank?